Mitsubishi Outlander 2.0 DI-D Instyle
13. Januar 2009 | robins
Mitsubishi Outlander 2.0 DI-D Instyle
Rallye unterm Rockerl
Auf dem Fahrwerk des Evo 10 mit langen „Beinen“ und deutschem Herzen unterwegs.
Ganz böse Zungen sagen: Der aktuelle Outlander hat mit seinem Vorgänger zum Glück nichts gemeinsam. Tatsache ist, dass Mitsubishi mit seiner zweiten SUV-Generation ein preislich sehr attraktives Straßenfahrzeug in der Liga der großen Brummer gelungen ist, das zudem noch durch die Allrad-Kompetenz der japanischen Rallye-Schmiede glänzt: Vorderradantrieb, der via Wähldrehknopf in variablen Allradantrieb und im Ernstfall auf eine gesperrte Kraftverteilung von 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse umgestellt werden kann. Zudem trägt der Outlander das Fahrwerk des neuen Serienrennboliden Lancer Evo 10 „unterm Rockerl“, das auch bei langbeinigem Aufbau erstaunlich souveränes Kurvenverhalten an den Tag legt.
Mitsubishi Outlander 2.0 DI-D Instyle
Der Dieselantrieb (inkl. Russpartikelfilter) mit 140 PS ist von Volkswagen zugekauft, schwächelt leider ein wenig beim Anfahren, macht seine Sache aber ansonsten gut, auch wenn der Verbrauch in der Praxis nicht immens bescheiden ausfällt.
Gut gefallen hat die Mechanik für die zweite und die aus dem Boden herausklappbare dritte (Not-)Sitzreihe: Reihe 2 klappt sich gleich vollständig aus dem Weg, wenn man ganz nach hinten zusteigen möchte. Und – wenn man die Schlaufenzieherei einmal heraußen hat – ist auch die 3. Reihe kein kompliziertes Faltorigami mehr. Zudem lässt sich die Stoßstange zur ebenen Ladefläche ausklappen, sodass die Kofferraumklappen sich wie Ober- und Unterlippe öffnen, was in Wahrheit die bessere Lösung ist, als (wie bei manch einem Konkurrenzprodukt) doppelte Böden einzuziehen.
Mitsubishi Outlander 2.0 DI-D Instyle
Wirklich lästig fiel im Testwagen nur das schlüssellose Zustiegssystem auf, das beim Öffnen der Fahrertür manchmal gar nicht reagierte und dafür auf Knopfdruck beleidigt die Ohren (Außenspiegel) einklappte.
Serienmäßig in der getesteten überkompletten (dafür nicht erweiterbaren) Top-Version Instyle u.a.: 8 Airbags, ABS, TCS und ESP, Klimaautomatik, Xenon-Scheinwerfer, Tempomat, beheizbare Ledersitze, Schiebedach, kühlbares Handschuhfach, Bluetooth-Freisprecheinrichtung fürs Handy, CD-Radio-Soundsystem mit 9 Lautsprechern, 18-Zoll-Alufelgen.
Als einziges Extra (wie beim Testfahrzeug): Metallic-Lack um 560 Euro.
Praxis im Mitsubishi Outlander 2.0 DI-D „Instyle“
Motor/Antrieb
Plus Solides Diesel-Triebwerk (von VW zugekauft) mit ausreichend Kraft in (fast) allen Lagen.
Minus Motor kommt aus dem Drehzahl-Keller (beim Anfahren) nicht gerade leicht in Schwung.
Komfort
Plus Viele Ablagen und Fächer; feine Sitze; Zustieg in 3. Reihe gut gelöst.
Minus Schlüsselloses Zustiegssystem spinnt gelegentlich; Hartplastikarmatur wirkt billig; eher hoher Lärmpegel bei Autobahntempo.
Fahrverhalten
Plus Sehr gelungene Fahrwerksabstimmung für einen SUV (nickt wenig bei Lastwechseln, nicht zu weich ausgelegt); angenehm neutrale Lenkung.
Minus Erster Gang könnte kürzer ausgelegt sein.
Platz/Variabilität
Plus Reichlich Platz in 1. und 2. Reihe; ausgeklügelte Sitz-Mechanik für 2. und 3. Reihe; Kofferraumsystem gut
Minus 3. Reihe für Erwachsene nur in Hockstellung, zudem ist die Sitzfläche dort schlecht gepolstert.
Messwerte
Topspeed: 187 km/h. Beschleunigung: von 0 bis 100 km/h in 10,8 Sekunden. Testverbrauch: 9,3 Liter auf 100 km. Preis (getestete Topversion Instyle): 37.390 Euro
Daten ab Werk
Motor
Reihen-Vierzylinder mit Turbolader und Intercooler; Hubraum 1968 ccm; max. Leistung 103 kW/140 PS bei 4000/min., max. Drehmoment 310 Nm bei 1750/min.; Direkteinspritzung; Verdichtung 18:1.
Kraftübertragung
auf die Vorderräder; variabler Allradantrieb zuschaltbar; zentrales Differential sperrbar; Sechsgang-Schaltgetriebe, Knüppelschaltung.
Fahrwerk und Karosserie
SUV mit zuschaltbarem Allradantrieb; selbst tragende Karosserie mit Hilfsrahmen; vorne Federbeine, Dreiecksquerlenker; hinten Längslenker, doppelte Querlenker, vorn und hinten Kurvenstabilisator, Schraubenfedern; Vierrad-Scheibenbremsen (vorne belüftet), ABS, Stabilitäts- und Traktionskontrolle, EBD, Handbremse auf die Hinterräder; Reifen 215/70 R 16, Felgen 6.5 J.
Abmessungen und Gewicht
Länge/Breite/Höhe in mm: 4640/1800/1720; Eigengewicht: ab 1650 kg, Wendekreis: 10,6 Meter; Tankinhalt: 60 Liter.
Verbrauch
auf 100 km (lt. Werk): städtisch 8,7, außerstädtisch 5,7, gesamt 6,7 Liter. Diesel.
(getestet von Tobias Micke)
15. Januar 2009 um 23:53 Uhr
So schnell wendet sich das Blatt! Jahreland dominierend aber nun schwupps von Volkswagen links liegen gelassen! Nun nun kauft man praktisch schon den VW im Mitsu „Solides Diesel-Triebwerk (von VW zugekauft) mit ausreichend Kraft in (fast) allen Lagen.“
Jaja Deustche Ingenieurskunst kann alles.
Gratz VW Touareg ist geil!