Ferrari 365 GTB/4
13. Juni 2008 | robins
Ferrari 365 GTB/4
Familienname: Ferrari, Vorname: 365 GTB/4. Zugegeben, das klingt ein wenig prosaisch, Kennern aber ist’s bedeutungsvolle Musik im Ohr! 365: das Volumen jeder einzelnen Brennkammer meines Zwölfzylindermotors, GTB: das Kürzel für Gran Turismo Berlinetta und die 4 für meine vier Nockenwellen. Sie können aber auch Daytona zu mir sagen. Der Beiname erinnert an die ruhmreichen ersten drei Plätze, die meine Väter 1967 mit ihren Rennpferden im 24-Stunden-Rennen von Daytona errungen haben…
1968 auf dem Autosalon in Paris vorgestellt, galt der Daytona als der bislang schnellste und schönste Frontmotor-Ferrari. Das Nachfolgemodell des 275 GTB/GTS wurde zunächst als Coupé entwickelt. Ein Jahr später aber präsentierte man auf der IAA in Frankfurt mit dem Daytona Spider auch eine Cabrio-Version mit dem Kürzel GTS.
Da Ferrari es auf den amerikanischen Markt abgesehen hatte, musste sich der Rennwagen mit der berauschenden Optik aufgrund der strengeren US-Zulassungsvorschriften schon kurz nach seiner Erstpräsentation in Paris noch einmal einem kosmetischen Eingriff unterziehen. Die frontalen Plexiglas-Scheinwerfer wurden gegen „Schlafaugen“ eingetauscht. Diese Klappscheinwerfer taten jedoch der Optik keinen Abbruch, im Gegenteil betonten sie noch das rasant-coole Design.
Der Daytona wurde nicht umsonst als unumfochten schnellster Rennwagen bewundert. Die Fachpresse pries schon damals voller Erfurcht seine unglaublichen Kapazitäten: Aus dem Stand schaffte der Renner es in nur 5,4 Sekunden von Tempo 0 auf 100 und in nur 31,5 Sekunden von 0 auf Tempo 240. Mit einer Motorleistung von 352 PS gelangen dem Star Ehrfurcht gebietende Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 282 km/h.
Verschwenderisch in die Vollen ging das 1,6 Tonnen schwere Ausnahmemodell mit dem 300-Kilo-Motor dafür aber auch im Hinblick auf seinen Verbrauch, der kaum unter 20, bei entsprechend schnittiger Fahrweise in der Regel eher bei 30 Litern lag. Ein teures schnelles Schmuckstück also, das passend für den enormen Verbrauch mit einem 100-Liter-Tank im Heck ausgestattet wurde.
In seinem glanzvollen Geburtsjahr war der schöne Schnelle für rund 72.000 Mark zu haben, heute muss der Liebhaber bereit sein, bis zu 300.000 Euro für den exklusiven Klassiker hinzulegen. Aber was gibt man nicht alles für eine rasante Leidenschaft.
Daten zum Ferrari 365 GTB/4
Bauzeit: 1968-1974
Produktionszahl: rund 1280, davon circa 120 Cabrio-Versionen
Leistung: (258 kW) 352 PS
Höchstgeschwindigkeit: 274 bis 282 km/h
Links zum Ferrari 365 GTB/4
Ferrari-Website mit schönen Bildern im Fotoarchiv unter Cars/Yesterday/Stradali/Anni ’60
Classic-Driver: Berichte, Fakten, Kaufangebote
18. September 2008 um 14:10 Uhr
Der Daytona zeichnete sich dank der später genannten „Transaxle“-Bauweise durch eine ideale Gewichtsverteilung aus.
Obwohl er nicht als Rennwagen gedacht wurde, errang er u.a. deswegen in der „Competizione“ Ausführung zahlreiche Erfolge in Langstreckenrennen.
Er galt als unkaputtbar, nur die Bremsen, die aus dem halb so schweren P4-Rennprototypen stammten, erwiesen sich als fadingempfindlich.
Ich hatte das Glück, diese Autos aus der Nähe in Le Mans und auf der Tour de France Auto zu erleben.
Die Kraft und die Herrlichkeit, die sie damals ausstrahlten, sind heute noch intakt.
30. September 2008 um 10:27 Uhr
Vielen Dank für den informativen Kenner-Kommentar!
6. November 2014 um 3:55 Uhr
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Ferrari 365 GTB/4 : AutomaTick – Das Auto Magazin…