Oyasumi nasai – Gute Nacht, Deutschland
17. August 2007 | robins
Irgendwo zwischen Business und Freizeit” - So ist der VW Tiguan laut Eigen-PR.
So sieht’s aus: die deutschen Premiumhersteller haben den Öko-Tsunami verpennt und bekommen jetzt vom Verkehrsclub Deutschland die Quittung: ganz miese Noten, lediglich ein paar kleine PKW � la Polo und Konsorten schaffen es in höhere Regionen der Liste. Ganz verhagelt wird die Bilanz durch Sprit-gurgelnde SUVs, die ja noch immer schwer „en vogue“ sind, auch bei uns in „good old europe“. Da passt es nur ins Bild, dass selbst der Freund aller Daimler-Aktionäre, Dieter Zetsche, die grünste IAA der Geschichte prognostizierte oder soll man sagen androhte?
Wenn man beim Zentralverband (ja, sic!) Deutsches Kraftfahrgewerbe anruft, wird man eines besseren belehrt. „Die IAA wird wieder ein Lust und Emotions-Show“, heißt es dort. Übersetzt bedeutet das, halb bekleidete Damen präsentieren hüpfend Glanzgelackte Automobile. Und die Fotostrecken der Hostessen wird von stern.de bis bild.de die Nation eine Minute in Atem halten.
Doch der Wandel scheint tief greifender zu sein als die Automanager bisher befürchteten oder in den Chefetagen wahr haben wollten. Eine Quittung ist das aktuell schlechte Abschneiden. Bereits im Frühjahr gab es Unstimmigkeiten über CO2-Grenzwerte und Umweltpolitik. Bernd Gottschalk, Verbandspräsident des Verbandes der deutschen Automobilindustrie, musste freiwillig gehen und wurde als Cheflobbyist vom Politschlachtross Matthias Wissman abgelöst. Der weiß schließlich, wie man schwieriges Terrain meistert ohne recht sattelfest zu sein.
Und so freuen sich die Japaner bei Toyota rosige Bäckchen auf die zarten Gesichtchen, denn sie sind schon weiter und können den deutschen Premiumaten eine lange Nase drehen. Aber stets höflich selbstverständlich, wahrscheinlich mit einer kleinen Verbeugung. Oyasumi Nasai, Deutschland. Wir haben vier Jahre vorsprung, weil ihr so schön gedöst habt. Sumimasen- Entschuldigung.
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